Haus & Wohnen
10.06.20
Pärke und Boulevards sind die grünen Lungen der Stadt. Sie sind aus den Lustgärten der Adligen entstanden, oft aber auch auf ehemaligen Friedhöfen, wo aus Furcht vor dem Zorn der Toten niemand bauen wollte, oder auf den geschleiften Bollwerken, von denen mittelalterliche Städte ringförmig umgeben waren. Auch hier war das Bauen oft schwierig, weil im Untergrund bröckelnde Gewölbe und ehemalige Wassergräben den Baugrund instabil machten. Bäume waren einfacher. In heutigen Städten werden Pärke immer wichtiger, um das Stadtklima zu kühlen, Schatten und Sauerstoff zu spenden und mehr CO2 zu binden. Eine neue Art von Park sind die über vier Kilometer lange «Promenade Plantée» in Paris und die anderthalb Kilometer lange New Yorker High Line, beide auf stillgelegten Eisenbahnbrücken. Als langer, grüner Flanierweg mit Gärten und Bäumen, Theatern und Strassenmusikern ist die High Line innert kürzester Zeit zu einer neuen Attraktion geworden.
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Die «Promenade Plantée» in Paris war Vorbild für eine ganze Reihe ähnlicher Parkanlagen auf nicht mehr benutzten städtischen Eisenbahnstrecken, insbesondere für die High Line in New York. |
Die Bepflanzung im MFO-Park in Zürich-Oerlikon zeichnet die Konturen der ehemaligen Fabrikhallen nach. |
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Das sind auch die beiden Mailänder Hochhäuser des Architekten Stefano Boeri, die er «Bosco Verticale» nennt, vertikalen Wald. Die Gebäude sind komplett mit teilweise grossen Bäumen bepflanzt, die den Wind brechen, Schatten werfen und die Wohnungen im Sommer kühl halten. Die Bewässerung geschieht mit gesammeltem Regen- und Abwasser. Die Häuser kommen so mit minimalem Wasser- und Energieaufwand aus und können auf kleinster Grundfläche sehr viel Grünfläche schaffen. Ähnlich funktioniert der MFO-Park in Zürich, der auf dem Territorium der ehemaligen Maschinenfabrik Oerlikon entstanden ist. Mit seinen riesigen grünen Wänden auf einem Stahlgestänge zeichnet er die Hallen der ehemaligen Fabrik nach – aber mit Pflanzen.
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