Dass sich Gletscher bewegen und die Landschaft formen, war schon jenen Vermessern klar, die unter der Leitung des Generalstabschefs der eidgenössischen Armeen, Guillaume-Henri Dufour, die erste Karte der Schweiz zeichneten. Die Dufour-Karte im Massstab 1:100 000 wurde zwischen 1845 und 1865 publiziert, und die gesamte Arbeit daran dauerte mehr als 30 Jahre. Unter den Vermessern war auch der Bündner Forstingenieur und Bergsteiger Johann Coaz. Er war ab 1851 Oberforstinspektor des Kantons Graubünden und von 1875 bis 1914 eidgenössischer Oberforstinspektor. Das Amt gab er erst im Alter von 92 Jahren ab. Auf ihn und seine Leidenschaft für alle Vorgänge in der Natur geht die Tradition zurück, dass sich die Förster in der Schweiz auch um die Gletscher kümmern und ihre Veränderungen seit mehr als 100 Jahren akribisch dokumentieren.
GLAMOS: Das Herzstück der Gletscherüberwachung in der Schweiz
Heute macht dies mit modernen Mitteln das Schweizerische Gletschermessnetz (GLAMOS – Glacier Monitoring in Switzerland). Es beobachtet systematisch die langSfristigen GletscherSveränderungen in den Schweizer Alpen. GLAMOS wird gemeinsam von der ETH Zürich sowie den Universitäten Freiburg und Zürich betrieben und steht in engem Kontakt zur Expertenkommission für Kryosphärenmessnetze (EKK). Die Arbeiten sind durch die finanzielle UnterSstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU), von Meteo Schweiz im Rahmen von GCOS Schweiz und der Akademie der NaturSwissenSschaften Schweiz (SCNAT) gesichert und werden massgeblich durch das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) unterstützt. Auf der interaktiven Karte von GLAMOS kann man jeden Gletscher der Schweiz anklicken und die entsprechenden Daten abfragen.