Die neue Kraftwerkstechnologie nutzt CO₂ als primäre Arbeitsflüssigkeit im geothermischen Kreislauf. Sole oder Wasser werden nicht mehr benötigt.
In einem Statement betonte Kendra Rauschenberger, General Partner bei Siemens Energy Ventures, die Bedeutung des Projekts: «Ich freue mich, dass diese Technologie nach ihrer Entwicklung im Rahmen von Siemens Energy Ventures nun auf dem Weg zur Kommerzialisierung ist.»
Rauschenberger hob auch das Potenzial der Energieform hervor: «Geothermische Energie ist eine zuverlässige und erneuerbare Energiequelle.» Siemens werde mit Factor2 Energy zusammenarbeiten, um ihre Turbinen «auf die spezifischen Bedürfnisse dieses aufstrebenden Marktes zuzuschneiden.»
So funktioniert es
Die Technologie funktioniert sowohl mit natürlichen CO₂-Vorkommen als auch mit Speichern für abgeschiedenes CO₂. Das CO₂ wird in tiefe, poröse Gesteinsschichten gepresst und dort gelagert. Durch die Erdwärme erwärmt sich das CO₂ und wird leichter. Dadurch steigt es von selbst nach oben – ein Effekt, der als Thermosiphon bekannt ist. Dies macht Pumpen überflüssig, spart Energie und vereinfacht die Technik.
An der Oberfläche treibt das warme CO₂ direkt Turbinen an, die Strom erzeugen. Danach wird das abgekühlte CO₂ wieder in den Untergrund zurückgeleitet. So entsteht ein Kreislauf, der dauerhaft Strom erzeugt und gleichzeitig CO₂ langfristig speichert.
Das sind die Vorteile
Die Technologie eignet sich dem Unternehmen zufolge für traditionelle Öl- und Gasunternehmen und ermöglicht den Zugang zu mehr geothermischen Standorten als mit den klassischen geothermischen Systemen. Die Bohrkosten liegen zudem tiefer; Strom lässt sich zu wettbewerbsfähigen Kosten erzeugen. Ausserdem kann aus der Luft geholtes und gespeichertes CO₂ für die Energiegewinnung genutzt werden, was den entsprechenden Technologien und Unternehmen Auftrieb geben könnte.