Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch, nahm gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent zu. Zugenommen haben auch andere Faktoren, welche den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+1,3 Prozent), das Bruttoinlandprodukt (+1,3 Prozent), der Motorfahrzeugbestand (+0,9 Prozent) und der Wohnungsbestand (Zuwachs, es liegen jedoch noch keine detaillierten Zahlen vor).
Um mehr als neun Prozent ist der Absatz von Flugtreibstoffen gestiegen. Dieser liegt aber immer noch unter dem Niveau von 2019. Rückläufig ist jedoch der Absatz von Benzin und Diesel (-2,1 Prozent). Die fossilen Treibstoffe machen ungefähr einen Drittel (34,9 Prozent) des gesamten Endenergieverbrauchs aus. Biogene Treibstoffe nahmen um einen Viertel zu. Sie machen 4,8 Prozent des gesamten Absatzes von Benzin und Diesel aus.
Der Verbrauch von Erdgas stieg um 1,7 Prozent und derjenige von Elektrizität um 1,4 Prozent. Der Verbrauch von Heizöl extraleicht nahm jedoch um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Diese drei Energieträger machen rund die Hälfte des Endenergieverbrauches aus.
Deutlicher Verbrauchsanstieg bei erneuerbaren Energien
Erneuerbare Energieträger ersetzen beim Heizen zunehmend die fossilen Energien. So nahm die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen um 6,7 Prozent zu, ebenso der Verbrauch von Fernwärme (+9,2 Prozent). Der erneuerbare Anteil von Fernwärme stieg weiterhin und lag bei 43 Prozent. Der Verbrauch von Solarwärme und Energieholz ist hingegen leicht gesunken (-1,5 bzw. -0,8 Prozent).
Die direkte Nutzung von Biogas nahm um 0,9 Prozent ab. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogases (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauches um 2,7 Prozent. Der Anteil erneuerbarer Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch steigt kontinuierlich und betrug 2024 29,9 Prozent.
Elektrizitätsbilanz 2024
2024 ist der Schweizer Stromverbrauch gegenüber dem Vorjahr um rund 1,4 Prozent auf 57,5 TWh gestiegen. Die inländische Stromproduktion (Landeserzeugung) wuchs um rund 11,4 Prozent auf den neuen Rekordwert von 81,1 TWh. Dazu trugen insbesondere die Wasserkraftwerke bei, die mit 48,3 TWh ebenfalls eine Rekordproduktion erzielten (+18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
2024 stammten 59,6 Prozent der Stromproduktion von Wasserkraftwerken (Laufkraftwerke 23,9 Prozent, Speicherkraftwerke 35,7 Prozent), 28,4 Prozent aus Kernkraftwerken und 12,0 Prozent aus thermischen und erneuerbaren Stromproduktionsanlagen (thermische Erzeugung 4,4 Prozent, Windkraft 0,2 Prozent und Photovoltaik 7,4 Prozent).