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Jubiläumsfeier VivaVis
©bha
Unternehmen

50 Jahre – und Aufbruch in die Dienstleistungswelt

VivaVis beging ihren 50. Geburtstag mit Kunden und Ex-Skistar Dominique Gisin als Gastrednerin. Das Unternehmen wandelt sich zum Dienstleister und stellte am Anlass den neuen Geschäftsführer vor. 

Energieversorger mit dem Gesamtbild ihres Geschäfts versorgen und damit Kontrolle, Netzstabilität und Versorgungssicherheit ermöglichen: Die bereits seit 50 Jahren im Geschäft befindliche VivaVis mit Sitz in Baden feierte ihr Jubiläum mit Kunden und dem ehemaligen Skistar Dominique Gisin – und mit einem neuen Geschäftsführer ab 2026.

Mehrmals fiel im Laufe des Vormittags die Rede auf unrühmliche Beispiele verpasster Chancen von Unternehmen, die sich in der Vergangenheit suhlten, um nicht an das Morgen zu denken. VivaVis, vor 50 Jahren als IDS Schweiz und kurz darauf als IDS Deutschland gegründet, hat dies noch nie getan und erfindet sich quasi immer wieder neu – so wie Gastrednerin Dominique Gisin, die sich nach vielen Verletzungen und ihrem Karrierenende im Skizirkus neu aufgestellt hat. Ins Starthaus des Lebens gewissermassen: Mit einem Physikstudium, als Berufspilotin und Motivationsrednerin.

Ein langer Weg

Bis 2020 wuchs IDS um mehrere zugekaufte Firmen, ehe mit der Zusammenfassung unter einem neuen juristischen Dach sowie einem Rebranding der neue Auftritt entstand und die vielen Logos auf den Briefbögen verschwanden. Was nicht nur Geschäftsführer Andy Kreuzer, sondern auch dem Verkauf das Argumentieren erleichterte.

Seither ist das auf Leitstellentechnik, Smart Meter und IT/OT spezialisierte Unternehmen von 40 auf 80 Mitarbeitende angewachsen und macht sich nun auf in die nächste Phase: Mit Dienstleistungen und Services will man Energieversorgern beistehen, die digitale Transformation zu bewältigen.

Dafür gibt es neu ein Grid Transformation Assessment, das herstellerneutral Klarheit über den richtigen Weg schaffen soll – kein Energieversorger ist wie der andere. Das global aufgestellte Unternehmen betreut in der Schweiz inzwischen über 200 Kunden und erzielt mehr als 20 Millionen Franken Umsatz. Zu den grössten Projekten von VivaVis weltweit (800 Mitarbeitende) gehört die Wasserversorgung von Dubai, die mit den eigens entwickelten Komponenten der Leittechnik gesteuert wird.

Wandel zum Dienstleister

Solch grosse Projekte gibt es in der Schweiz nur wenige, doch auch kleine Kunden profitieren von derselben Technik, wie sie sich in Grossprojekten bewährt. Mit der verschärften Bedrohungslage rückt das Thema Cybersecurity in IT/OT in den Mittelpunkt: VivaVis werde 2026 ein «Service and Security Operations Center» (SSOC) in Betrieb nehmen, das Kunden einen sorglosen Betrieb ihrer Infrastruktur auf höchster Sicherheitsstufe gewährleisten soll.

Ausserdem kündigte CEO Andy Kreuzer den Bau einer privaten Cloud namens «Landing Zone» an: Dabei handelt es sich um eine Azure-Infrastruktur, die nicht von Microsoft, sondern von einem souveränen EU-Partner betrieben wird.

«Ein erster Schritt in Richtung Dienstleistungsgeschäft», sei das neue SSOC, sagte Geschäftsleitungskollege Martin von Euw. Dieser wird in wenigen Wochen das Szepter bei VivaVis übernehmen und den langjährigen CEO Andy Kreuzer ablösen, der sich um das neue Niederspannungsleitsystem «SGOP» kümmern wird. «Was bei Ihnen abgeht», so Kreuzer zu seinen Gästen, «das ist die grösste Herausforderung der letzten 50 Jahre!»

Von Euw skizzierte den kommenden Wandel von VivaVis, hin zu einem Dienstleister für Energieversorger jeder Grösse. Kontrolle, Netzstabilität und Versorgungssicherheit sozusagen als Service. Zudem sollen ein neues VivaVis-Kundenportal entwickelt und die Anstrengungen im Bereich KI vorangetrieben werden. Erste Prototypen und Anwendungsmöglichkeiten sind bereits entwickelt.