Sidenplangg produziert Solarexpress-Strom
Auf der Sidenplangg im Urner Schächental hat die erste alpine Solaranlage der Zentralschweiz ihren Betrieb aufgenommen und erstmals Strom ins Netz eingespeist.
Auf der Sidenplangg im Urner Schächental hat die erste alpine Solaranlage der Zentralschweiz ihren Betrieb aufgenommen und erstmals Strom ins Netz eingespeist.
Die Anlage produziert laut Mitteilung des Betreibers bereits mehr als zehn Prozent ihrer vorgesehenen Leistung – mit einem hohen Winteranteil und den höchsten Leistungsspitzen in der kalten Jahreszeit.
«Damit aus der Vision Wirklichkeit wurde, wurde in den vergangenen Monaten von allen Beteiligten in der Sidenplangg tolle Arbeit geleistet», sagt Werner Jauch, Verwaltungsratspräsident der APV Sidenplangg AG und CEO der Projektinitiantin energieUri, anlässlich der Inbetriebnahme. Der Start der Energieproduktion markiert den erfolgreichen Abschluss einer intensiven Planungs- und Bauphase, die in weniger als zwei Jahren umgesetzt wurde. Die alpine Photovoltaikanlage in der Sidenplangg ist derzeit die einzige ihrer Art in der gesamten Zentralschweiz.
Nach dem Baustart im Frühling 2025 konnte noch vor Winterbeginn planmässig 13 Prozent der Anlage in Betrieb genommen werden. Dies entspricht den Vorgaben des nationalen Solarexpress, der eine Inbetriebnahme von mindestens 10 Prozent bis Ende 2025 verlangt. Im Frühling 2026 werden die Arbeiten nach der Schneeschmelze fortgesetzt. Bis Ende 2028 soll die Anlage fertiggestellt sein.
Ein grosser Vorteil alpiner Photovoltaikanlagen ist ihre hohe Winterproduktion – genau dort, wo die alpine Photovoltaik auch ihre Leistungsspitzen erreicht: Knapp 50 Prozent der Jahresenergie entstehen im Winterhalbjahr – etwa dreimal mehr als bei Anlagen im Flachland. Die Gründe liegen in der intensiveren Sonneneinstrahlung (weniger Nebel, dünnere Atmosphäre), der Reflexion des Sonnenlichts auf dem Schnee – wodurch die Solarmodule auch auf der Rückseite Strom erzeugen – sowie im höheren Wirkungsgrad bei tiefen Temperaturen.
Neben erneuerbarer Energie sorgt das Projekt auch für wirtschaftliche Impulse im Kanton Uri. Ein grosser Teil der Bauinvestitionen verbleibt in Form von Aufträgen bei Urner Industrie- und Gewerbebetrieben. «Solche Kraftwerksprojekte schaffen und sichern zudem hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region – sei es bei der Planung, Realisierung oder dem zukünftigen Betrieb sowie der Energiebewirtschaftung durch energieUri», betont Werner Jauch.