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Swiss PV Circle abgeschlossen – Grundlagen geschaffen
@zbynek burival / unsplash
Kreisläufe

Swiss PV Circle abgeschlossen – Grundlagen geschaffen

Nach mehr als einem Jahr der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie wurde das Projekt Swiss PV Circle abgeschlossen.

Die Grundlagen zur Wiederverwendung von PV-Anlagen in der Schweiz seien nun geschaffen, schreibt das Projekt in einer Mitteilung. Und gibt den Ball weiter.

Der Schweizer Solarmarkt wächst, damit auch die Herausforderung, ausgediente Photovoltaikmodule wiederzuverwerten. Laut SENS eRecycling wäre rund die Hälfte der Module, die im Abfall landen, grundsätzlich noch funktionsfähig.

Genau hier setzte das Projekt Swiss PV Circle an: SENS eRecycling, Swissolar und die Berner Fachhochschule verfolgten mit weiteren Partnern aus der Solar- und Energiebranche das Ziel, die Lebensdauer von Photovoltaik-Modulen zu verlängern.

Handlungsempfehlungen für die Politik

Zentrale Ergebnisse des Projekts sind politische Empfehlungen, die bessere Rahmenbedingungen für eine funktionierende Wiederverwendung schaffen sollen. Dazu gehören unter anderem finanzielle Anreize wie ein vorgezogener ReUse-Beitrag analog zum bestehenden Recyclingbeitrag oder ein ReUse-Bonus im bestehenden Fördersystem. Zudem wird die Einführung eines schweizweiten Label- und Zertifizierungssystems vorgeschlagen, das Vertrauen schafft und geprüfte Qualität sichtbar macht. Auch eine systematische Datenerhebung bei Installation und Rückbau von PV-Anlagen wird empfohlen, um Rückverfolgbarkeit und Kreislaufstrategien zu unterstützen. Eine schweizweit harmonisierte Bewilligungspraxis für den Umgang mit gebrauchten Modulen sowie mehr Transparenz beim Export sollen weitere Hürden abbauen. Längerfristig könnte auch ein digitaler Produktpass für PV-Module ein wichtiges Instrument für die Kreislaufwirtschaft werden.

Bis zu 90000 Tonnen PV-Module

Neben politischen Empfehlungen leistete Swiss PV Circle auch technische und praktische Pionierarbeit. Es wurde ein Plattformprototyp mit zugrundeliegendem Datenmodell entwickelt, das die frühzeitige Einschätzung der passenden Kreislaufstrategie für ausgediente Module ermöglicht. Ein neues Prognosemodell berechnet bis 2050 einen Rücklauf von 23 000 bis 90 000 Tonnen PV-Modulen.

Ein Leitfaden für Installateure beschreibt Schritt für Schritt, wie gebrauchte Module technisch geprüft, bewertet und gegebenenfalls wieder in Betrieb genommen werden können. Er dient als wichtiges Instrument für einen sicheren und nachhaltigen Secondhand-Einsatz von PV-Modulen.

Wirtschaftlich sind gebrauchte Module vor allem in kleineren Anwendungen sinnvoll, so das Projekt in seinem Abschlussbericht. Sie zählt dazu Balkonkraftwerke oder Schrebergärten. Die Wirtschaftlichkeit sei ansonsten aufgrund der niedrigen Preise für Neumodule begrenzt.