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Jürg Grossen
©zVg
E-Auto

Neuer Steuer für E-Autos geplant

Mehr E-Autos, weniger Mineralölsteuer, weniger Geld für die Strasse: Bundesrat Albert Rösti will nun handeln. Ab 2030 werden auch E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer gleichwertig zur Kasse gebeten.

Kritisiert die geplante Steuer: GLP-Präsident Jürg Grossen. (Bild: zvG)

Rösti schlägt in der kommenden Vernehmlassung zwei Varianten der E-Auto-Steuer vor, eine nach gefahrenen Kilometern und eine nach dem geladenen Strom.

Die neue Steuer soll Verluste durch die Elektrifizierung ausgleichen. Damit werden E-Auto-Fahrer für den Strom zur Kasse gebeten, den sie möglicherweise selbst produzieren und nutzen, direkt oder indirekt. Die Mineralölsteuer wird für den Strassenausbau und -unterhalt verwendet.

Der Bundesrat schickt zwei Varianten in die Vernehmlassung. Die erste Steuerberechnung basiert auf den gefahrenen Kilometern, mit je nach Autotyp abgestuften Preisen. So soll ein SUV 7,5 Rappen verursachen, während es bei einem Kleinwagen nur 3,6 Rappen wären. Grob geschätzt einen Fünfliber pro hundert Kilometer.

Neue Steuer ab 2030

Die zweite Variante basiert auf dem geladenen Strom. Dabei würde jede Ladesäule einen Zähler erhalten, der seine Daten den Behörden meldet. Pro geladener Kilowattstunde sind 22,8 Rappen vorgesehen. Strom allerdings, der aus dem Auto fliesst – im bidirektionalen Laden – soll hingegen nicht versteuert werden.

Die Vernehmlassung dauert bis Januar 2026. Danach entsteht die Vorlage. Ziel des Bundesrats ist es, die neue Steuer ab 2030 zu erheben. GLP-Präsident Jürg Grossen (grosses Bild oben) dazu in den sozialen Medien: «Der Bundesrat auf Geisterfahrt: Ausgerechnet jetzt, wo der Verkauf von Elektroautos langsam Fahrt aufnimmt, will der den Motor für die E-Mobilität abwürgen.»

TCS und ACS möchten langsam machen

Insgesamt wächst der Anteil der Elektroautos in Europa weiter. 17 Prozent der Neuzulassungen waren in der ersten Jahreshälfte 2025 elektrisch. Der Touring Club Schweiz (TCS) pflichtet dem GLP-Chef indirekt bei: Die neue Steuer dürfe nicht zu Mehreinnahmen führen, die Verbreitung von E-Autos nicht gebremst werden. Der Automobilclub Schweiz ACS meint, man dürfe nichts überstürzen.

So oder so dürfte das Volk das letzte Wort haben. Die Erhebung einer E-Auto-Steuer im Gleichklang mit der Mineralölsteuer setzt laut der Medienkonferenz von heute eine Verfassungsänderung voraus.