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KI-Symbolbild. Geld im Stromkabel.
©KI
Strommarkt

Strombranche für EU-Stromabkommen, aber …

Ein Stromabkommen soll mittels Zugang zum europäischen Strommarkt die Versorgungssicherheit stärken. Nun hat sich der Verband der Elektrizitätsunternehmen (VSE) dafür ausgesprochen, nicht ohne Kritik an der Liberalisierung im Inland.

Der VSE möchte eine «schlanke und marktnahe» Grundversorgung. Er lehnt zusätzliche Regulierungen ab.

Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE unterstützt das Stromabkommen mit der EU, die innerstaatliche Umsetzung des Abkommens lehnt er hingegen ab und verlangt eine grundlegende Überarbeitung.

«Das Stromabkommen stärkt die Versorgungssicherheit der Schweiz und ist ein Meilenstein für die gesamteuropäische Netzstabilität», betont Martin Schwab, Präsident des VSE. «Damit die positiven Effekte tatsächlich realisiert werden, muss der Entwurf zur innerstaatlichen Umsetzung fundamental überarbeitet werden.»

Grundversorgung light

Der VSE fordert eine schlanke, praktikable und marktgerechte Regulierung im Strombereich. Zusätzliche nationale Auflagen über die EU-Vorgaben hinaus – einen sogenannten Swiss Finish – lehnt er ab, «da sie den Schweizer Konsument:innen sowie dem gesamten Strommarkt keinen Mehrwert bringen und die Preise unnötig in die Höhe treiben», schreibt der Verband in einer Mitteilung. Insbesondere bei der vollständigen Marktöffnung und der Grundversorgung müssten zusätzliche Vorgaben vermieden werden.

Im Vordergrund steht für den VSE die Beschaffung von Strom für die Grundversorgung, die so gestaltet werden müsse, dass die Preise weitgehend gegen Marktpreisschwankungen abgesichert seien. Auf weitere Qualitätsvorgaben sei zu verzichten. Sie verteuerten die Grundversorgung zu Lasten der grundversorgten Kundinnen und Kunden, welche ihren Anbieter nicht wechseln wollen.

Was sich für Kundinnen und Kunden ändern würde

Kommt das EU-Stromabkommen an der Urne durch, hätten Kundinnen und Kunden künftig die freie Wahl ihres Stromversorgers und könnten von möglicherweise fallenden Energiepreisen profitieren. Sie könnten aber auch in der Grundversorgung mit fixen Jahrespreisen bleiben. Heute können sich nur Grossverbraucher im freien Markt bewegen. Das letzte Wort wird das Volk haben.