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Thuner Fische erhalten neue Aufstiegshilfe
©Ramon Lehmann / energie thun
Stromproduktion

Thuner Fische erhalten neue Aufstiegshilfe

Die Fischaufstiegshilfe bei den Aarewerken in der Selve Thun ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und Wissenschaft. Bis März 2028 wird die Fischwanderung in diesem Bereich der Aare optimiert.

Seit 1962 staut ein Klappenwehr der Energie Thun AG die Aare bei den Aarewerken. Dieser Eingriff in die Natur erfordert, dass die Fischwanderung weiterhin gewährleistet bleibt.

Der in den Aarewerken produzierte Strom ist «naturemade star» zertifiziert. Im Rahmen der Rezertifizierung 2012 entstand der Auftrag zur Wiederherstellung der Fischgängigkeit. Aktuell existiert im Unterwasser nur ein Einstieg, und dieser befindet sich beim selten betriebenen Kraftwerk 94. Die neue Fischaufstiegshilfe wird neben weiteren Verbesserungen zwei Einstiege bieten.

Lange Vorgeschichte

Die Energie Thun AG reichte 2013 beim Amt für Wasser und Abfall (AWA) ein Gesuch zur vorzeitigen Sanierung ein. Das AWA verfügte die Sanierung im folgenden Jahr. Danach folgten zehn Jahre mit intensiven Vorarbeiten: Behörden und Fachstellen wurden einbezogen, das Bauprojekt ausgearbeitet, Verhandlungen über Dienstbarkeiten geführt, das Bauprojekt dreimal eingereicht und schliesslich erging 2022 der Gesamtbauentscheid.

Den grössten, sichtbaren Bauanteil der Fischtreppe realisiert die Frutiger AG, die über umfassende Erfahrung in allen erforderlichen Sparten verfügt – insbesondere im Spezialtief- und Wasserbau. Die Bauvorarbeiten haben im Januar 2025 begonnen, der eigentliche Baustart im September.

Drei Jahre Bauzeit

Die Inbetriebnahme der neuen Fischaufstiegshilfe ist für März 2028 geplant. Anschliessend wird eine Wirkungskontrolle durchgeführt. Sobald die vorschriftsmässige Funktion des Fischgangs sichergestellt ist, können die Wiederherstellungs- und Umgebungsarbeiten abgeschlossen werden.

Die Finanzierung der neuen Fischaufstiegshilfe erfolgt durch den Netzzuschlagsfonds, der durch einen Zuschlag auf dem Strompreis gespeist wird.


Grosses Bild: Beim Spatenstich, v.l.n.r. Nathanael Inniger (IUB IGTF), Roland Schindler (PL Energie Thun AG), Michael Gruber (CEO Energie Thun AG), Beat Ammann (VRP Energie Thun AG), Christian Schneider (CTO Energie Thun AG), Christian Rentsch (PL Frutiger AG), Martin Meichtry (AL Frutiger AG).