Zum Hauptinhalt springen
Illustration CO2
©Gerd Altmann /pixabay
Stromproduktion

Wissenschaftlicher Beirat sieht Ziele erreichbar

In einem neuen Positionspapier bestätigt der Wissenschaftliche Beirat des Branchenverbands aeesuisse: Die Treibhausgasziele der Schweiz sind bis 2050 unter bestimmten Bedingungen erreichbar.

Nur der politische und gesellschaftliche Wille entscheide – die Technologien seien bekannt und verfügbar.

Das Fazit des wissenschaftlichen Beirats von aeesuisse vorneweg:

«Der Wissenschaftliche Beirat der aeesuisse vertritt klar die Position, dass die Schweiz über sehr gute Voraussetzungen verfügt, um die Energiewende und das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu schaffen. Sie wird zudem ihre Abhängigkeit von Energieimporten dramatisch reduzieren. Alle dafür nötigen Technologien sind verfügbar und bekannt. Entscheidend für die Umsetzung ist der politische und gesellschaftliche Wille.»

Das Positionspapier stellt die sogenannte Sektorkopplung in den Mittelpunkt, die zu einer «dramatischen Abnahme» von Importen chemischer Energieträger führe. Wärme, Verkehr und Strom kombiniert erhöht dafür den Stromverbrauch auf 50 bis 60 TWh pro Jahr, so die Wissenschaftler. Dies bedinge einen erheblichen Ausbau der erneuerbaren Energien, mehrheitlich der Photovoltaik und für den Winter vor allem der Windkraft. Weil die PV-Erzeugung schwankt, brauche es ein «intelligentes Zusammenspiel von flexibler Wasserkraft, Energiespeichern sowie eine punktuelle Abregelung der Erzeugung und flexible Lasten». In der Folge seien dynamische Stromtarife zwingend.

Der saisonale Ausgleich von Stromverbrauch und -erzeugung erfolge künftig durch Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK) und Stromimporte. Zwingend: Der Abschluss eines Stromhandelsabkommens mit der EU. Nicht zwingend: neue Kraftwerke, die Grundlast liefern. Weiterhin sei Effizienz die wichtigste «Energiequelle», schreibt der Beirat von aeesuisse. Entsprechende Massnahmen wie energetische Sanierungen seien weiterhin zu fördern.

Die Erkenntnisse basierten auf einem breiten Konsens in der Schweizer Forschungsgemeinde. «Es braucht generell eine positive Haltung zu Innovation». Damit meint der Wissenschaftliche Beirat auch die verbreitete «not-in-my-backyard»-Einstellung.