Ab Samstag abhängig von Energie-Importen
Ab dem 19. April lebt die Schweiz hinsichtlich Energie auf Pump, so die Schweizerische Energie-Stiftung SES.
Ab dem 19. April lebt die Schweiz hinsichtlich Energie auf Pump, so die Schweizerische Energie-Stiftung SES.
Laut ihren Berechnungen ist die Schweiz bis Ende Jahr auf Importe angewiesen, ist also abhängig vom Ausland.
Für den Import überweist die Schweiz laut der SES-Studie im Durchschnitt jährlich netto knapp acht Milliarden Franken ins Ausland. Sinnbildlich für die hohe Auslandabhängigkeit steht der sogenannte «Energie-Unabhängigkeitstag». Analog zum «Earth Overshoot Day» für alle Ressourcen gibt der Energie-Unabhängigkeitstag an, bis wann die inländischen Energieträger reichen, würden seit Anfang Jahr nur diese gebraucht.
Mit einer berechneten Energie-Unabhängigkeitsquote von 29,6 Prozent im Jahr 2025 liegt die Schweiz im Vergleich zu den EU-Ländern im Mittelfeld. Spitzenreiter ist mit grossem Abstand Estland mit einer Unabhängigkeit von über 98 Prozent. Die Schlusslichter des Vergleichs sind Belgien, Zypern und Malta mit einer Energie-Unabhängigkeitsquote von 10 Prozent und darunter.
Die Schweiz kann es besser. In den letzten 20 Jahren habe sie ihre Unabhängigkeit kontinuierlich von unter 20 Prozent auf 29 Prozent im Jahr 2023 gesteigert. Dies gelang dank der abnehmenden Nutzung von importierten fossilen Energieträgern und der Transformation hin zu erneuerbaren Energiequellen.
Im Jahr 2023 stammte der Löwenanteil der schweizerischen Energieimporte aus EU-Mitgliedstaaten (über 87 Prozent). Die fossilen und nuklearen Energieträger stammen zu einem grossen Teil aus den Ländern des Nahen Ostens, Vorderasiens und der ehemaligen Sowjetunion neben den USA, Norwegen und dem Vereinigten Königreich. Die in der Schweiz eingesetzten nuklearen Brennstäbe bestehen immer noch zu einem grossen Teil aus russischem Uran.
Léonore Hälg, Leiterin des Fachbereichs Erneuerbare Energien und Klima bei der SES, fasst zusammen: «Die EU wird eine wichtige Handelspartnerin für den Austausch von Energie und Energieträgern bleiben – in Zukunft einfach mit erneuerbarem Strom, der lokal in den EU-Mitgliedstaaten produziert wird.»