Nicht meine Technologie
Die EU verbietet den Verkauf von Verbrenner-Autos ab 2035 definitiv. Moment mal. Die News stammt von 2023. Neu soll nach dem Willen des EU-Parlaments von einem Verbot abgerückt werden. Definitiv.
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Statt einer 100-Prozent-Reduktion der CO2-Emissionen bei Neuzulassungen ab 2035 soll nun die 90-Prozent-Marke gelten.
Definitiv sind nur Steuerveranlagungen und der Tod. Der Rest, das Leben selbst: Verhandlungsmasse. «Ein wichtiges Signal an die gesamte Autobranche» sei die mit dem neuen Ziel verbundene faktische Aufhebung des Technologieverbots für Verbrenner, zitiert die Bild den bürgerlichen Manfred Weber (EVP).
Markt hats bereits geregelt
Das immer wieder zitierte «Technologieverbot» ist eigentlich gar keines. Ab 2035 darf die EU-Fahrzeugflotte bei Neuzulassungen kein CO2 mehr ausstossen. Wenn doch, werden Strafzahlungen fällig.
Warten wir nun ab, was die EU-Kommission dazu meint. Voraussichtlich nächste Woche. Doch keine Bange: Ob sie das «Verbrenner-Verbot» aufweicht oder nicht, spielt keine Rolle. Die Elektromobilität ist nicht mehr aufzuhalten. Die Entwicklung der Hersteller-Plattformen und der Batterien schreitet rasch voran, schneller als der Durchschnittspolitiker denkt. Ausserdem regelts der Markt bereits: Befragungen zeigen, dass E-Autofahrer dem Verbrenner keine fossile Träne nachweinen.
Stricken für die Wählerschaft
Das Beispiel zeigt, wie Politik heute funktioniert. Es ist ein Gladiatorenkampf, der mit rhetorischen Stricknadeln geführt wird. Daraus entstehen löchrige Socken für die Vergangenheit. Das Muster «Technologieverbot» etwa kennen wir auch aus der AKW-Welt – enge Rahmenbedingungen sind keine Verbote. Seine Markt-Heiligkeit greift nur zum Bannstrahl, wenn es gar nicht anders geht. Sieht man in vielen Bereichen des Lebens.
Schäden werden achselzuckend in Kauf genommen. Das bisschen PFAS? Pah! Meine Wähler verstehen das nicht. Fast-Fashion-Müll? Jeder soll die Freiheit haben, bei Temu zu bestellen. Oder SRG via UKW zu hören. Ah, Moment mal. Frühestens in ein paar Jahren. Technologieverbote lassen wir uns halt nicht gefallen.
