Zum Hauptinhalt springen
CircuBAT Konferenz - zwei Redner auf der Bühne.
@BFH
Energiespeicher

Zweites Leben für Elektroauto-Batterien

Erfolgreicher Abschluss für das Forschungsprojekt CircuBAT: Das Projekt will den Kreis zwischen Produktion, Anwendung und Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aus der Mobilität schliessen.

Dafür erarbeiteten sieben Schweizer Forschungsinstitutionen sowie 24 Unternehmen gemeinsam Lösungen für mehr Nachhaltigkeit in allen Lebensabschnitten der Batterie.

Das Projekt ist Teil der Flagship Initiative der Förderagentur Innosuisse. Mit der Abschlusskonferenz CircuBAT2025 am 13. und 14. November im Foyer der BERNEXPO wird das Thema in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft diskutiert.

Elektrofahrzeuge sind zentral für eine klimafreundlichere Mobilität. Um ihre ökologische Bilanz über den gesamten Lebenszyklus weiter zu verbessern, bietet vor allem das Kernstück der Fahrzeuge – die Lithium-Ionen-Batterie – grosses Potenzial. An dieser Stelle setzt CircuBAT an. Innert vier Jahren entstand ein zirkuläres Wirtschaftsmodell für Lithium-Ionen-Batterien aus der Mobilität. «Wir haben innovative Lösungen erarbeitet, die weltweit Beachtung finden. Dennoch stellen diese einen ersten Schritt auf dem Weg zur Schliessung des Batteriekreislaufs mit rund um den Globus verteilten Stationen dar», sagt Projektleiter Andrea Vezzini der Berner Fachhochschule BFH.

Optimierung in allen Bereichen

Das Projekt CircuBAT sucht in allen Lebensabschnitten von Lithium-Ionen-Batterien nach Lösungen für verbesserte Nachhaltigkeit. Dazu gehört, die Lebensdauer der Batterien in ihrer ersten Anwendung zu verlängern. Erreicht wird dies durch ein interaktives «Battery Expert System», dank dem die Alterung einer Vielzahl von Batterien in intuitiver Form miteinander verglichen werden kann sowie durch neue Konzepte für den Bau von Batterien, welche Reparaturen einfach möglich machen. Weiter sollen Batterien nach ihrer ersten Anwendung in der Mobilität als stationäre Energiespeicher zum Einsatz kommen.

Zum Beispiel, um die Stromimporte zu reduzieren. Jedes Gebäude werde mit einem Energiespeicher zum intelligenten Kraftwerk – der Eigenverbrauch steigt um 40 Prozent. «Stromproduktion und Speicherung am Ort des Verbrauchs ist effizient, ökologisch und netzschonend», sagte Swissolar-Präsident und Nationalrat Jürg Grossen in seinem Vortrag. Und der CircuBAT-Projektleiter ergänzte: «Verbrauchte EV-Batterien versorgen die Zukunft mit Energie.»

Was das Projekt erreicht hat

Im Projekt wurden Optimierungsstrategien für den sicheren sowie effizienten Betrieb von mehreren, unterschiedlich degradierten «Battery Packs» in ein Steuerungssystem implementiert. Schliesslich erarbeiteten die Forschenden automatisierte Lösungen für Teilschritte im De-Manufacturing und neue Prozesse für die direkte Materialrückgewinnung, sodass die Sekundärrohstoffe der Produktion von neuen Batterien und weiterer Anwendungen zugefügt werden können.

Neben diesen technischen Fragen entstand im Projekt das Schweizer Kreislaufwirtschaftsmodell für Lithium-Ionen-Batterien, dank dem zukünftige Volumina, zum Beispiel für den Schweizer Second-Life-Batteriemarkt, abgeschätzt werden können. CircuBAT wird damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Mobilität in der Schweiz und zur Nutzung von erneuerbaren Energien leisten.