Mobilität
21.08.18
Wenn heute von Solarstrom und Elektromobilität die Rede ist, hat manch einer vielleicht noch diese Bilder vor Augen: rollende Badewannen, fahrende Dächer, mehr Velo als Auto. Sie starteten an der «Tour de Sol», die zwischen 1985 und 1993 durchgeführt wurde. Die erste Tour führte von Romanshorn nach Genf, zugelassen waren nur direkt solarelektrisch oder mit Muskel- und Sonnenkraft kombiniert betriebene Autos. Eine Batterieladung bei Fahrtbeginn war erlaubt. Waren die ersten Solarfahrzeuge noch reine Prototypen, wurden später auch Kleinserien-Solarfahrzeuge zugelassen sowie batterieelektrisch betriebene Autos, die ihren Strom aus stationären Solaranlagen bezogen – ein Vorläufer des heute auch in Privathaushalten anzutreffenden Modells.
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Das Siegerfahrzeug der ersten Tour de Sol des Automobilherstellers Mercedes-Benz und des Schweizer Ingenieurbüros alpha real. Foto: zVg Jenni Energietechnik |
Initiiert wurde die Tour de Sol von der Schweizer Vereinigung für Sonnenenergie SSES und Solarpionier Josef Jenni, der mit seiner Solarfirma selbst am Rennen teilnahm. Aber nicht nur die damals noch junge Solargemeinde interessierte sich für die Sonnentour durch die Schweiz. An der ersten Tour startete ein Fahrzeug von Mercedes-Benz, das zusammen mit Schweizer Ingenieuren konstruiert wurde – und gewann. Doch die Tour de Sol blieb mehrheitlich Spielfeld für Kreative, Bastler und Abenteurer. Ihre ulkigen Vehikel sind Geschichte. Sonne als Treibstoff ist es nicht.
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In sechs Tagen von Biel nach Arosa: Die Tour de Sol 1987 (hier beim Start in Biel) führte erstmals in die Alpen. Foto: Alamy |
Sonne trifft Schenkel: Markus Fischer mit seinem Eigenbau «Müfi» an der Tour de Sol 1987. Foto: Alamy |
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Bei vielen Fahrzeugen stellte die Sonne nur einen kleinen Teil der Energie. Ohne Körpereinsatz ging nichts. Foto: zVg 25 Jahre Schweizer Solarpreis, Tour de Sol
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