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Energiemanagement

Die Energie der Informationstechnologien

Die Elektrifizierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist in vollem Gang. Daneben werden Informationstechnologien auch im Energiebereich immer wichtiger. Der Stand der Dinge.

Alte Welt: Stecker rein. Strom fliesst. Smartphone wird aufgeladen. Neue Welt: Elektroauto abstellen, Kabel anschliessen und im Hintergrund überwacht ein Computersystem den Ladezustand, optimiert den Stromfluss im Zusammenspiel mit den anderen Ladeplätzen in der Tiefgarage. So wird das Netz nicht überlastet, sind die Batterien am nächsten Morgen wieder voll. Was im Kleinen funktioniert, gilt sinngemäss auch im Grossen: Immer mehr dezentrale Stromproduktion, immer mehr Verbraucher im Netz erfordern ein besseres Management des Stromflusses.

Intelligente Stromzähler 

Sichtbarstes Zeichen für die «ITfizierung» der Energiebranche ist der Smart Meter: der intelligente Stromzähler, der alle 15 Minuten seine Verbrauchsdaten zurück an den Energieversorger meldet. Längst sind sie noch nicht überall installiert, kommen die Stromableserinnen und -ableser noch ins Haus. Damit ist aber bald Schluss: Bis 2027 werden 80 Prozent der bestehenden analogen Zähler ersetzt. Derzeit sind erst rund ein Drittel der Haushalte damit ausgerüstet. Pilotprojekte haben gezeigt, dass alleine die Visualisierung der aktuellen Verbrauchsdaten im Kundenportal zu Stromspareffekten führt. Smart Meter führen dazu, dass sich auch kleine Energieversorger mit ihrer IT beschäftigen und Infrastrukturen zur Bewältigung der Datenmengen aufbauen oder dafür Partner finden müssen. Sie müssen sich zudem um die Sicherheit kümmern. Die Digitalisierung des Betriebs, die Ablösung alter Hardware und Software bieten neue Angriffsflächen für Cyberkriminelle.

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Sektorenkopplung am Horizont 

Smart Meter mit ihren Daten führen letztlich zu Smart Grids, smarten Energienetzen, und zur sogenannten Sektorenkopplung. In Ersteren werden Stromproduktion, Stromspeicherung und Stromverbrauch mittels Datenflüssen gesteuert, weitere Faktoren wie beispielsweise Wettervorhersagen hinzugenommen. So werden alle Photovoltaik-, Wasserkraft-, Windkraftanlagen und andere Produktionsarten optimal gesteuert, das Netz bleibt in Balance. Der Effekt: Zuverlässigkeit, Energieeffizienz, geringere Umweltbelastung und weniger Kosten. 

Mit der Sektorenkopplung wachsen Strom, Wärme und Mobilität zusammen. Herzstück sind Technologien zur flexiblen Umwandlung und Speicherung verschiedener Energieformen. Überschüssiger Strom lässt sich so flexibel auch fürs Heizen und Autofahren verwenden. Umgekehrt geben beispielsweise Autos ihren Strom auch wieder ab ins Netz. Ohne IT wäre die Realisierung eines solchen virtuellen Kraftwerks über alle Sektorengrenzen hinweg nicht realisierbar.

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Das bring ein Smart Meter

Ein Smart Meter zählt Strom. Zusätzlich verfügt er über eine Kommunikationsschnittstelle. Darüber fliessen Verbrauchsdaten zurück an den Energieversorger oder seinen Partner. Umgekehrt kann der Smart Meter auch Daten empfangen, beispielsweise Tarifinformationen oder Software- Updates. Echtzeitdaten gewinnen Nutzerinnen und Nutzer über einen Anschluss am Stromzähler, der ansonsten alle 15 Minuten Daten per Glasfasernetz oder Mobilfunk übermittelt. Die Kommunikation erfolgt verschlüsselt. 

Für den Kunden bringt ein Smart Meter Transparenz: Er kann seinen Energieverbrauch genauer verfolgen und «Stromfresser» leichter identifizieren. Ausserdem können damit die bisher üblichen Akonto- Zahlungen entfallen, sind zeitnah Rechnungen basierend auf den realen Daten möglich. Umzüge sind ohne bürokratischen Aufwand möglich. 

Der Energieversorger wiederum kann seine Systeme besser beobachten und auf Stromschwankungen gezielter reagieren. Die Netzstabilität verbessert sich; bei Überschuss erneuerbarer Energie lassen sich einzelne Verbraucher günstiger betreiben – je nach Geschäftsmodell des Versorgers.

 

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