Helvetismus in der Waschküche
In der Schweiz wird viel und vor allem viel schneller gewaschen als anderswo.
In der Schweiz wird viel und vor allem viel schneller gewaschen als anderswo.
Dass sich der Wäscheständer auf Schweizer Balkonen schneller füllt, als die Wäsche trocknet, liegt an einem kleinen Helvetismus, den es in praktisch allen Waschküchen gibt: einer 400-Volt-Steckdose.
Traditionell lassen sich die Waschmaschinen von Schweizer Herstellern auch mit 400 Volt statt der üblichen 230 Volt betreiben. Der Vorteil der höheren Spannung liegt im schnelleren Aufheizen. Das verkürzt die Waschzeit vor allem bei höheren Temperaturen erheblich. Man muss sich dabei nur vorstellen, dass die Maschine während eines Waschgangs zweimal 20 Liter Wasser auf 60 oder 95 Grad erhitzen muss. In einem Milben-Stopp-Programm für die Bettwäsche muss sie diese Temperatur zudem konstant beibehalten. Eine Waschmaschine aus dem grenznahen Ausland mag deshalb auf den ersten Blick ein paar Hundert Franken billiger sein. Hausmänner und -frauen bezahlen sie aber nachher noch jahrelang mit viel längeren Waschtagen.
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