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Solarfeld und Windkraftanlage in winterlicher Stimmung.
©Pexels / Pixabay
Stromproduktion

Windenergie zur Abdeckung von Energierisiken

Das neue Windenergiekonzept 2035 von Suisse Eole zeigt, dass Gemeinden ihren Strombedarf mittels Windenergie zu einem guten Teil selbst decken können. Im Winter deckt Wind die Solarrisiken ab.

Suisse Eole sieht einige ihrer Forderungen erfüllt, möchte aber gleich wie Solarenergie behandelt werden. Grund: Im Winter könnte auf kleiner Fläche aus Wind Strom für 4.5 Millionen Menschen geerntet werden.

Olivier Waldvogel, Verantwortlicher Deutschschweiz von Suisse Eole, sagt: «Windenergie ist mehr als nur nice to have. Vor allem im Winter ist sie die Schlüsseltechnologie unseres erneuerbaren Strommixes.» Er fügt hinzu: «Windenergie ist eine Energie-Risikoversicherung für die Schweiz!» Bereits 2025 weisen laut Mitteilung von Suisse Eole alle Nachbarländer der Schweiz einen Windenergieanteil von mindestens 10 % in ihrem Strommix auf. In einigen Ländern lag er sogar noch deutlich höher. In der Schweiz hingegen liegt der Anteil noch weit unter 1 %.

Die zentralen Forderungen von Suisse Eole

Vier Forderungen des Windenergiekonzepts 2035 wurden inzwischen von Bund und Politik aufgenommen. Dazu gehört das Ziel von 2.3 Mrd. kWh Windstrom bis 2030, das vor Kurzem in der Energieverordnung festgeschrieben wurde. Ebenfalls begrüsst der Branchenverband das im Beschleunigungserlass vorgesehene konzentrierte kantonale Verfahren.

Suisse Eole fordert aber auch gleich lange Spiesse mit Solarprojekten. Windenergieprojekte, die im Winter über 5 Millionen kWh Strom produzieren, sollen künftig von nationalem Interesse sein. Zudem sollen Anlagen dezentral gebaut werden. Die kantonalen Richtpläne seien zu überarbeiten. Die Gemeinden sollen Windenergie in ihren kommunalen Energieplänen berücksichtigen und abklären.

Olivier Waldvogel fordert zudem: «Das Verbandsbeschwerderecht bei Projekten von nationalem Interesse soll nur zugelassen werden, wenn drei Organisationen gemeinsam Beschwerde einreichen.»

Energieversorgung im Winter sicherstellen

Fazit des Verbands in seinem neuen Windenergiekonzept «Energie-Risikoversicherung»: Wenn 20 % der Gemeinden ihr Windenergiepotenzial nutzen, könnte die Schweiz ab 2035 jährlich 5 Mrd. kWh Windstrom im Winter produzieren. Das entspräche dem jährlichen Haushaltsstromverbrauch von ca. 4.5 Millionen Menschen.

Olivier Waldvogel: «In Deutschland müssen alle Gemeinden 2 % ihres Gebiets für die Windenergie einzonen. Für die Umsetzung unseres Konzepts benötigen wir zehnmal weniger Fläche in fünfmal weniger Gemeinden. Auch wenn wir fünfzigmal weniger ehrgeizig sind als unser Nachbarland, können wir unsere Energieversorgung im Winter sicherstellen.»