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«OrtsNetz»: Wie finanzielle Anreize aufs Netz wirken
©EKZ
Smart Grid

«OrtsNetz»: Wie finanzielle Anreize aufs Netz wirken

EKZ und die ETH Zürich haben in einem nun abgeschlossenen Pilotprojekt in der Gemeinde Winkel untersucht, wie finanzielle Anreize Spitzenbelastungen im Netz brechen.

Das Projekt «OrtsNetz» testete verschiedene Modelle, um die Flexibilität von Haushaltgeräten zur Spitzenreduktion zu nutzen.

EKZ beliefert im Kanton Zürich rund eine Million Menschen mit Elektrizität und verfügt über eine installierte Photovoltaikleistung von 400 MW. Diese soll bis 2035 auf 1700 MW steigen, was eine Herausforderung für das Verteilnetz darstellt. Zusammen mit der erhöhten Belastung durch Wärmepumpen und dem Ausbau der Elektromobilität ergibt sich ein zunehmender Ausbaudruck auf das Netz. Es muss nämlich dafür ausgelegt sein, die maximal auftretenden Stromspitzen zu bewältigen.

Die Spitzen brechen

Der Stromverbrauch der Haushalte muss dafür netzdienlich über den Tag verteilt werden. Warmwasserboiler, Wärmepumpen und Elektroautos müssen gesteuert werden, um Energie bei niedrigem Verbrauch oder hoher PV-Produktion zu beziehen. Dieses Lastmanagement übernehmen Stromversorger oder -konsumenten, oft mit intelligenter Steuerungstechnik. So werden Netzüberlastungen vermieden und Ausbauten überflüssig oder verzögert.

Im Pilotprojekt «OrtsNetz» wurden mit 600 Haushalten drei Wege erforscht: Direktes, indirektes mit statischen Tarifen und indirektes Lastmanagement über dynamische Tarife. Im ersten Fall greift EKZ direkt in den Betrieb der Geräte ein und schaltet sie gemäss ihrer Auslastungsprognosen ein oder aus. Beim indirekten Lastmanagement geschieht dies über statische Tarife, die je nach Tageszeit unterschiedlich hoch sind. Dynamische Tarife werden kurzfristig festgelegt und ändern sich im Tagesablauf.

Moderate Entlastung

Die Studie zeigt: Alle drei Lastmanagement-Arten vermindern sommerliche PV-Einspeisespitzen. Dynamische Tarife waren am effektivsten und senkten die Spitzen um durchschnittlich 8 % (gegenüber 6 % bei direktem und 5 % bei statischem Lastmanagement). Ausserdem werden laut den Ergebnissen und Befragungen der Haushalte die Menschen motiviert, sich auch ohne Lastmanagement netzdienlicher zu verhalten. EKZ führt dynamische Tarife ab 2026 als Option ein.