Leicht sinkende Strompreise 2026
Während bei einzelnen Energieversorgern höhere, bei anderen tiefere Strompreise für 2026 verlangt werden, ergibt sich nun nach Berechnungen der ElCom ein klareres Bild.
Während bei einzelnen Energieversorgern höhere, bei anderen tiefere Strompreise für 2026 verlangt werden, ergibt sich nun nach Berechnungen der ElCom ein klareres Bild.
Die Strompreise 2026 sinken in der Schweiz nur um vier Prozent (1.3 Rp./kWh), sind zudem immer noch über dem Niveau von 2021. Die Senkung ist auf tiefere Energiepreise zurückzuführen.
Für das Jahr 2026 sinken die schweizerischen Strompreise in der Grundversorgung für Haushalte im Mittel (Median) leicht um rund 4 Prozent. Dies geht aus den Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom hervor. Ein typischer Haushalt bezahlt im kommenden Jahr 27.7 Rappen pro Kilowattstunde (Rp./kWh).
Per 31. August 2025 mussten die rund 590 Schweizer Netzbetreiber ihre Elektrizitätstarife für das nächste Jahr sowohl ihren Kunden als auch der ElCom bekannt geben. Mit den neuen Tarifen werden auch neue Tarifelemente eingeführt: Neben den bisher ausgewiesenen Netznutzungs- und Energietarifen, Abgaben an die Gemeinwesen, dem Netzzuschlag sowie der Stromreserve werden neu solidarisierte Kosten im Zusammenhang mit Anschlussverstärkungen und mit Überbrückungshilfen für Eisen-, Stahl- und Aluminiumproduzenten in Rechnung gestellt. Der Messtarif wird neu separat ausgewiesen.
Gemäss den Berechnungen der ElCom stellen sich die mittleren Stromtarife bzw. Tarifkomponenten (Medianwerte) für einen typischen Haushalt in der Schweiz mit einem Verbrauch von 4'500 kWh (Verbrauchsprofil H4) wie folgt dar:
Für die kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz ergibt sich ein etwas anderes Bild: Die Energiepreise sinken ebenfalls, die Netzkosten inkl. Messkosten nehmen im Gegensatz zu den Haushalten ebenfalls leicht ab.
Dass die Gesamttarife 2026 im Mittel leicht sinken, ist laut Mitteilung der ElCom im Wesentlichen auf tiefere Energiepreise zurückzuführen. So dürften Beschaffungsverträge, die in den Jahren 2022 und 2023 noch mit ausserordentlich hohen Preisen abgeschlossen wurden, vielenorts auslaufen. Da die Grosshandelspreise im Vergleich zu den Jahren vor 2022 weiterhin relativ hoch sind, bleiben auch die Energietarife 2026 auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Daneben steigen in einer kombinierten Betrachtung für einen Haushalt die Netz- und Messtarife gegenüber dem Vorjahr an. Dies, obschon die Kapitalverzinsung für das Netz (sog. WACC) mit 3.43 % tiefer liegt als im Vorjahr (3.98 %), was einer Senkung von rund 120 Mio. Franken entspricht. Tiefere Tarife weist zudem Swissgrid auf, die Übertragungsnetzbetreiberin senkt ihre Tarife auf 1.42 Rp./kWh (Vorjahr: 1.71 Rp./kWh).
Mit zunehmender dezentraler Stromerzeugung sowie wachsender Verbreitung von Elektromobilität und Wärmepumpen steigen die Anforderungen an die Stromnetze. «Dynamische Tarife können zur verbesserten Netzauslastung und damit zur Reduktion des Netzausbaubedarfs beitragen», schreibt die ElCom.
Ab 2026 führen daher Netzbetreiber vermehrt neue dynamische Tarifmodelle ein. Der Fokus dabei liegt auf den Netztarifen, während dynamische Energietarife eine Ausnahme bilden. Wie bei den anderen Tarifen orientiert sich die Tarifhöhe an den Kosten des Netzbetreibers. Für 2026 hat bislang kein Netzbetreiber einen dynamischen Tarif als Standard festgelegt.
Ab sofort sind die Tarife 2026 der einzelnen Gemeinden und Verteilnetzbetreiber auf der Strompreis-Webseite der ElCom www.strompreis.elcom.admin.ch abruf- und vergleichbar.