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Technologiefirmen der Energiebranche rücken zusammen
@bha
Smart Grid

Technologiefirmen der Energiebranche rücken zusammen

Am ersten Grid Transformation Day 2025 in den Räumlichkeiten von Vivavis Schweiz in Baden-Dättwil zeigte sich klar: Die technischen Herausforderungen der Energiewende lassen sich bewältigen.

Mit zu den grössten Herausforderungen zählt die Sicherheit von smarten Energienetzen. Am Grid Transformation Day wurden auch andere angesprochen.

«Grid Transformation ist nicht nur unser Thema!» Mit diesem Satz eröffnete Vivavis-Schweiz-Geschäftsführer Andy Kreuzer den Tag, zu dem Vertreterinnen und Vertreter der Energieversorger, Partner und Zulieferer eingeladen waren. Trotz Ferienbeginn und sehr warmem Wetter füllten sich die Stuhlreihen, zirkulierten die Menschen zwischen den Räumen, in denen interessante Vorträge gehalten wurden.

In seiner Eröffnungsrede zeichnete Silvan Kieber, Geschäftsführer von Arbon Energie, ein eher pessimistisches Bild der aktuellen Herausforderungen von «Energieflüssen im Wandel», so der Titel seines Referats, mit «Dunkelflauten», drohender Strommangellage und anderen Einflüssen auf Wirtschaft und Gesellschaft. «Was ist die künftige Rolle des Versorgungsnetzbetreibers?», rief er den Zuhörerinnen und Zuhörern zu.

Noch viel zu tun hinsichtlich Sicherheit

Tibor Külkey vom Sicherheitsunternehmen Alsec rückte die OT-Sicherheit ins Zentrum seines Vortrags und erinnerte an eine alte Grundregel aus der IT: «Wenn es smart ist, ist es angreifbar.» 42 Milliarden vernetzte Assets prognostizierte Gartner einst für dieses Jahr, Tendenz steigend. Aus isolierten Kontrollsystemen der Operational Technologie (OT) werden Schritt für Schritt konvergente Netze, die letztlich die Basis für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg bilden - zum Preis massiv vergrösserter Angriffsflächen.

Seit 2024 ist darum der IKT-Minimalstandard in der Schweiz Pflicht. Doch oft fehlt es am Wesentlichen, an einer sauberen Inventur, an einem verpflichtenden Bekenntnis der Geschäftsleitung, schlicht auch am Bewusstsein: «Gaps zwischen Realität und Zielvorgaben sind bei Assessments Standard», plauderte Külkey aus dem Nähkästchen.

Zum Glück für die Branche fehlt es nicht an konkreten Lösungen. Eine heisst «Irma». Das Gerät des deutschen Partnerunternehmens Videc analysiert OT-Netzwerke in Echtzeit und erkennt anormalen Datenverkehr.

Neue Energieflüsse auf allen Ebenen

Auf eine Herausforderung der anderen Art wies Andreas Kuhn, Co-Gründer des Unternehmens Solarmanager, hin, das bereits über 35000 Installationen zählt und sich zu einem veritablen Home Energy Management System (HEMS) wandelt. Dieses schafft Transparenz für den Versorgungsnetzbetreiber und ermöglicht die intelligente Steuerung der Geräte entlang der Tarif- und Lastgangprognosen. Das System öffnet sich gerade für alle Akteure zu einer Energie-App für alles, von der Photovoltaik, der Wärmepumpe, der Batterie bis zur Ladestation.

Weitere Referate an diesem Tag waren hochtechnisch, etwa jenes von Camille Bauer zur intelligenten Netzintegration von Messmitteln bis hin zu «Intelligente Niederspannungs-Verteilnetze als Werkzeug für die technische Umsetzung der Energiewende» von Jean Müller Schweiz und «ATP mit der FortiSandbox und Lateral Movement Detection mit FortiDeceptor von Fortinet».

An den Ausstellungsständen entwickelten sich tiefe Fachgespräche. Ein gelungener Tag, der vor allem eines zeigte: Die Zeit des unkoordinierten Nebeneinanders in der Branche läuft ab; neue Energieflüsse sind am Grid Transformation Day 2025 auch auf der Ebene der Zusammenarbeit am Entstehen.