Klimaschutz nicht auf Kurs
Zu viel Kohle, zu langsam: Keiner der 45 Indikatoren, die das World Resources Institute (WRI) beobachtet, ist laut dem State of Climate Action Report 2025 auf Kurs.
 
                    Zu viel Kohle, zu langsam: Keiner der 45 Indikatoren, die das World Resources Institute (WRI) beobachtet, ist laut dem State of Climate Action Report 2025 auf Kurs.
Während die meisten Indikatoren in die richtige Richtung gehen, warnt der State of Climate Action 2025-Bericht, dass Tempo und Umfang des Fortschritts alarmierend unzureichend sind – «was Gemeinschaften, Volkswirtschaften und Ökosysteme unannehmbaren Risiken aussetzt».
«Alle Systeme blinken rot», sagte Clea Schumer, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim WRI und Co-Hauptautorin des Berichts. «Ein Jahrzehnt der Verzögerung hat den Weg zu 1,5 °C gefährlich verengt. Stetiger Fortschritt reicht nicht mehr aus – jedes Jahr, in dem wir es versäumen, Tempo aufzunehmen, vergrössert sich die Lücke, und der Anstieg wird steiler. Es bleibt einfach keine Zeit mehr für Zögern oder halbe Sachen.»
Der Bericht bietet einen Fahrplan zur Schliessung der globalen Lücke beim Klimaschutz in wichtigen Sektoren. Die Analyse enthält einen Leitfaden für Länder, um ihre neuen nationalen Klimaverpflichtungen, die globale Bestandsaufnahme und die auf der COP30 gemachten Ankündigungen umzusetzen.
Der Bericht fordert unter anderem bis 2030 die Stilllegung von fast 360 durchschnittlich grossen Kohlekraftwerken pro Jahr und den Stopp aller Projekte in der Pipeline. Die Entwaldung müsse neunmal schneller reduziert werden. Allein 2024 seien 22 Fussballfelder pro Minute verloren gegangen. Zudem müssten die öffentlichen Nahverkehrsnetze ausgebaut, die CO2-Entfernung aus der Luft zehnmal schneller ausgeweitet und die Klimafinanzierung um fast eine Billion Dollar jährlich erhöht werden – das entspreche zwei Dritteln der öffentlichen Finanzierung fossiler Brennstoffe im Jahr 2023.