CircuBAT: den Recyclingkreis aufladen
CircuBAT ist ein Forschungsprojekt, das ein wichtiges Problem der Li-Ion-Batteriewelt lösen soll: Die Rezyklierbarkeit der kleinen und grossen Energiepakete.
CircuBAT ist ein Forschungsprojekt, das ein wichtiges Problem der Li-Ion-Batteriewelt lösen soll: Die Rezyklierbarkeit der kleinen und grossen Energiepakete.
In wenigen Wochen findet in Bern die nächste grosse CircuBAT-Konferenz statt, bei der über den Stand der Forschung berichtet wird. Danach soll das Projekt abgeschlossen werden.
Lithium-Ionen-Batterien sind der Standard überall dort, wo viel Energie in kürzester Zeit aufgeladen und zur Verfügung stehen soll. Sie verfügen über eine lange Lebensdauer. Aber was geschieht, wenn die Batterien dereinst das Ende ihrer Lebenszeit erreichen, wenn ihre Leistung auch dem Einsatz als Second-Life-Batterie beispielsweise für eine Solaranlage nicht mehr genügt? Batterieberge drohen: Ab 2035 werden E-Auto-Batterien den grössten Teil dazu beisteuern.
Obwohl derzeit viele alternative Bauformen entwickelt werden, dürften Li-Ion-Batterien noch jahrelang den Markt dominieren. Ihre Produktion benötigt zahlreiche problematische Rohstoffe, darunter die sogenannten «Seltenen Erden». CircuBAT-Gesamtprojektleiter Andrea Vezzini: «Mit einem neuen Modell können wir davon unabhängiger werden sowie die ökologische und soziale Bilanz der Batterien verbessern.»
Das 2022 gestartete Forschungsprojekt CircuBAT beschäftigt sich mit der Optimierung des Wiederverwertungskreislaufs von Li-Ion-Batterien, um den sich abzeichnenden Recycling-Druck zu dämpfen. Mehrere Schweizer Forschungsinstitutionen unter der Leitung der Berner Fachhochschule (BFH) entwickeln ein nachhaltiges und zirkuläres Geschäftsmodell.
Das Forschungsprojekt ist entlang des Lebenszyklus einer Batterie in mehrere Teilprojekte unterteilt. Die wichtigen Ansatzpunkte im Projekt CircuBAT:
Grosse Mengen an Autobatterien erreichen den Recycling-Kreislauf ab 2030. «Wir müssen unsere Fähigkeit entwickeln, damit umzugehen», sagt Andrea Vezzini. Es brauche eine enge Zusammenarbeit von Produktion und Recycling.
Regularien etwa der EU beeinflussen die weitere Entwicklung zwar, doch Vezzini gibt dem Second-Life-Markt gute Chancen. Hier ergäben sich neue Möglichkeiten für die dezentrale Energieversorgung – als günstige Alternative zu neuen Batteriespeichersystemen.
CircuBAT endet in wenigen Wochen. Auf der International Conference on Circular Economy for Li-Ion-Batteries berichten die Forschenden über ihre Erkenntnisse. Schon heute ist für Andrea Vezzini jedoch klar: Die Reise dauert an. «Der Weg bis zum vollständigen Systemwechsel ist noch lang.»
Das Projekt CircuBAT sucht in allen Lebensabschnitten von Lithium-Ionen-Batterien nach Lösungen für verbesserte Nachhaltigkeit. Daran arbeiten mehrere Hochschulen, Institutionen und Firmen unter der Leitung der Berner Fachhochschule zusammen: die Empa, das «Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique» (CSEM), die Universität St.Gallen (HSG), die Ostschweizer Fachhochschule OST, der Switzerland Innovation Park Biel/Bienne SIPBB und die EPFL, dazu 24 Unternehmen, u.a. BKW, Bühler, Die Schweizerische Post, upVolt, Librec und weitere.
Am 13. und 14. November 2025 findet in der Bernexpo Bern die Abschlusskonferenz des Projekts statt. Der erste Tag wird auf Deutsch gehalten und ist nach Anmeldung kostenlos zugänglich. Er beinhaltet eine Projektzusammenfassung, Expertenvorträge sowie eine Podiumsdiskussion mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Der zweite Tag widmet sich den wissenschaftlichen Ergebnissen und wird sich mit Materialrückgewinnung, Batterie-Erst- und Zweitnutzung, Robotik in der Batteriedemontage, Zellherstellung, Geschäftsmodellen und Lebenszyklusanalyse befassen. Die Teilnehmenden erhalten Einblicke aus erster Hand in die Projektergebnisse und Perspektiven der Interessengruppen.
Mehr Informationen: circubat.ch