Der Trägerverein Energiestadt brachte am Klimatrialog anlässlich seiner Mitgliederversammlung in Solothurn Meinungsführerinnen und -führer von Bund, Kantonen und Gemeinden zusammen. Damit bestätigt Energiestadt seine Rolle als Kompetenzzentrum für lokale Energie- und Klimapolitik: «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und unterstützen Städte und Gemeinden auf ihrem Weg zu Netto-Null. Dazu haben wir den Zertifizierungsprozess neu ausgerichtet, das datenbasierte Klima-Dashboard etabliert und bieten unseren Mitgliedern Beratung und fachliche Unterstützung», betonte Katrin Bernath, Präsidentin des Trägervereins Energiestadt (grosses Bild).
Fehlende Finanzierung stellt Netto-Null in Frage
Die fast 500 Energiestädte sind heute auf ihrem Weg zu Netto-Null und leisten gemeinsam mit dem Trägerverein ihren Beitrag, um dieses Ziel zu erreichen. Wirksame Klimaschutzmassnahmen brauchen aber eine entsprechende Finanzierung. Der Trägerverein sieht das zunehmend kritisch, wie Maren Kornmann, Co-Geschäftsführerin von Energiestadt, klarstellte: «Das Entlastungspaket 27 des Bundesrats sieht massive Kürzungen im Klimabereich vor, wie beim Gebäudeprogramm oder der Umweltbildung. Auch im regulatorischen Bereich bleibt es oft schwierig».
Klima- und Energiepolitik lokal verankern
In ihren Referaten machten Tim Frey (Geschäftsführer EnergieSchweiz), Rita Kobler (Leiterin Erneuerbare Energien beim Kanton Basel-Landschaft) und Lea Wälti (Abteilung Stadtplanung/Umwelt in Stadt Solothurn) deutlich: Klimaschutz braucht ein klares Bekenntnis, die eigenen Zuständigkeiten anzupacken und umzusetzen. Besonders hervorgehoben wurde die Schlüsselrolle der Städte und Gemeinden, weil sie an vorderster Front viele Massnahmen in die Praxis umsetzen. Patrick Hofstetter vom WWF Schweiz betont: «Der Handlungsdruck wächst. Die volkswirtschaftlichen Kosten des Klimawandels sind um Dimensionen höher als die notwendigen Klimaschutzmassnahmen!»
Vorangehen und finanzielle Mittel richtig einsetzen
Auf dem Podium waren sich Roger Nordmann (ehem. Nationalrat), Lena Frank (Direktorin Bau und Umwelt der Stadt Biel) und Regierungsrätin Brigit Wyss (Kanton Solothurn) einig: Es ist notwendig, gerade angesichts laufender Sparrunden beim Bund, Handlungsspielräume auszuschöpfen, um Massnahmen gezielt umzusetzen. Um diese zu identifizieren, braucht es vermehrt Austausch, Know-how und konkrete Instrumente, wie Energiestadt sie bietet.